Vorhersagbares Hart- und Weichgewebsmanagement an Implantaten: Konservative und innovative Konzepte für die Praxis

Datum:10. Nov. 2018, 09:00 - 17:00 Uhr

Die Grundlage einer jeden implantologischen Versorgung stellt ein ausreichendes Knochenangebot in vertikaler und horizontaler Dimension dar. Zudem ist ein suffizientes Weichgewebe Voraussetzung für eine ästhetische Rehabilitation und langfristige Stabilität des erzielten Ergebnisses. Neben der Verwendung von Eigenknochen haben sich in der Vergangenheit verschiedene Biomaterialien etabliert. Sie zeigen je nach Material und Indikationsstellung hervorragende Ergebnisse, ohne den Patienten durch die Eigenknochengewinnung zusätzlich zu belasten. Unter Berücksichtigung verschiedener Therapieprinzipien können heute lokalisierte sowie ausgedehnte Defekte vorhersagbar und sicher therapiert werden. Gerade bei einer gleichzeitigen Implantation ist eine Kombination mit hydrophilen Implantaten zu überlegen, da diese eine Knochenregeneration auch von der Implantatseite her unterstützen. Durch Verwendung von kollagenhaltigen Allografts ergeben sich neue Möglichkeiten der Block-, Ring- aber auch Schalenaugmentation, welche bislang allein den Eigenknochenapplikationen vorbehalten waren. Bei der Weichgewebsaugmentation ergeben sich neuerdings interessante Möglichkeiten durch die Verwendung kompakter Kollagenmatrizes. So erleichtert Mucoderm® augmentative Eingriffe des Weichgewebes ohne die Notwendigkeit einer belastenden Bindegewebsentnahme aus dem Gaumen. Die Kombination mit Schmelzmatrixproteinen (Emdogain®) scheint dabei von zusätzlichem wissenschaftlichen Interesse, da diese eine Affinität zu Kollagenen aufweisen und verschiedene Aspekte der Regeneration unterstützen. Die Verwendung von patienteneigenen Bindegewebs- und Schleimhauttransplantaten gilt hier jedoch weiterhin als Goldstandard, da diese eine schnelle Revitalisierung und sekundäre Epithelisierung auch bei offener Einheilung ermöglichen.