Mit Thommen Medical "Am Puls der Zeit"
Nach der erfolgreichen Premiere der neuen Fortbildungsreihe «Am Puls der Zeit» im vergangenen Jahr, hat Thommen Medical in diesem Jahr erneut zu diesem Anlass eingeladen. «Digitalisierung in aller Munde – Fake News?» lautete das brandaktuelle, aber durchaus diskussionswürdige Thema. Die Plätze im «sportpanorama» des SRF in Zürich waren mit 111 Teilnehmern bis auf den letzten Platz besetzt.
Nach der erfolgreichen Premiere der neuen Fortbildungsreihe «Am Puls der Zeit» im vergangenen Jahr, hat Thommen Medical in diesem Jahr erneut zu diesem Anlass eingeladen. «Digitalisierung in aller Munde – Fake News?» lautete das brandaktuelle, aber durchaus diskussionswürdige Thema. Die Plätze im «sportpanorama» des SRF in Zürich waren mit 111 Teilnehmern bis auf den letzten Platz besetzt.
Passend zum Sportthema überreichte Jürg Stocker, der bisherige Geschäftsführer Markt Schweiz, an seinen Nachfolger Vincenzo Grande einen Staffelstab. Nach über 16 Jahren in dieser Funktion ist Jürg Stocker seit Ende September offiziell pensioniert. Dennoch steht er Thommen Medical in Zukunft noch projektbezogen zur Seite und ist schon wieder an der Planung des nächsten Anlasses. Vincenzo Grande ist als Mitglied der Geschäftsleitung seit mehr als zwei Jahren im Unternehmen tätig. Ihm wurde zusätzlich die Verantwortung für den sehr wichtigen Schweizer Markt übertragen.
Digitalisierung in aller Munde
Digitalisierung ist das Thema unserer Zeit. Unter einer wie gewohnt professionellen Moderation von Dr. Ueli Grunder und Dr. Claude Andreoni präsentierten und diskutierten insgesamt sieben hochkarätige Referenten den digitalen Workflow in der Implantatprothetik, enthüllten die digitalen Limiten in Praxis und Labor und analysierten die Digitalisierung unter ökonomischen Aspekten.
Prof. Dr. Daniel Buser und Dr. Samir Abou-Ayash von der zmk Bern zeigten zum Einstieg, was heute im digitalen Workflow der Implantattherapie an der Universität alles möglich ist. Prof. Buser beschäftigt sich seit etwa zwei Jahren näher mit dieser Thematik. Die Zahl der computergestützten Implantat-OPs hat in Bern zugenommen. Allerdings muss auch bei einer digitalen OP das Gehirn des Operateurs stets die Kontrolle übernehmen. Vor allem die Genauigkeit müsse mit geeigneten in-vitro und klinischen Studien weiter verbessert werden. Wichtig war es Buser zu betonen, dass auch bei einer digitalen OP nicht die bewährten Prinzipien verlassen werden dürfen. Denn auch wenn digitale Lösungen einen positiven Impact auf die tägliche Praxis haben, können sie nicht die Erfahrung und Ausbildung des Zahnarztes und Zahntechnikers ersetzen.
Prothetiker Dr. Samir Abou-Ayash zeigte den vollständigen digitalen Workflow anhand einer Einzelkrone. Vieles ist heute schon möglich! Doch auch er ermahnte, dass digitale Technologien nur dann zum Einsatz kommen sollten, wenn es einen Benefit für den Patienten und/oder den Zahnarzt gibt. «Nicht nur machen, weil es modern ist!»
Wie im Sportpanorama üblich, wurde in der anschliessenden Podiumsdiskussion mit allen Referenten gemeinsam das Gehörte kritisch hinterfragt. Das Fazit des ersten Diskussionsteil fasste Dr. Grunder dann auch treffend zusammen: «Brain guided ist immer noch Standard!»
Limiten in Praxis und Labor
Dr. Thomas Meier und Marco V. Camin stellten sich der Frage nach den digitalen Limiten. Am Anfang steht in Praxis und Labor die Frage, was alles digital abgedeckt werden soll, denn es gibt eine grosse Auswahl: DVT, Planungssoftware, Intraoralscanner, CAD/CAM-Fräsmaschine, 3D-Drucker und viele Materialien. Digitale Lösungen bedeuten für alle Beteiligten zunächst einen erhöhten Zeitaufwand, denn die Lernkurve endet nicht mit der Schulung. Jeder sollte den für sich passenden Workflow definieren. Denn bereits die ersten digitalen Veränderungen wirken sich auf den gesamten Praxisablauf aus. Deshalb ist es auch wichtig, sich auf einen hochprofessionellen und zeitnahen Support des Anbieters verlassen zu können. Die Digitalisierung bietet nicht nur Effizienz, sondern kostet auch Geld. Sicher sind sich in der anschliessenden Diskussion alle, dass die digitale Welt nicht erst kommt, sondern wir schon mittendrin sind! Aber es ist ein spannendes Thema mit sich ständig ändernden Limiten.
Ökonomische Betrachtung
In den letzten Themenblock startete Dr. Christian Ramel mit seiner kritischen Betrachtung unter ökonomischen Aspekten. Für ihn bedeutet digital eine andere Art der Daten- und Materialverarbeitung, die nicht automatisch besser ist. Allerdings ist die Digitalisierung klar auf dem Vormarsch. Einzelne Arbeitsschritte sollten jedoch erst dann digitalisiert werden, wenn die Vorteile auf der Hand liegen. PD Dr. Dr. David Schneider stellte im Folgenden die computerunterstützte Implantatplanung und die schablonengeführte Implantation auf den Prüfstand. Über die ökonomischen Gesichtspunkte in der Zahntechnik sprach Daniel Pally. Er bestätigte, dass neben dem reinen Investment die Lernkurve das teuerste ist. Und auch in der Zahntechnik kann die Technologie nicht das Know-how ersetzen.
Eine durchweg gelungene Veranstaltung – angefangen bei der zu Beginn gebotenen Führung durch die Studios des SRF bis hin zum abschliessenden After Work Apéro. Kompetente Statements und spannende Diskussionen machten nicht nur die Veranstalter, Referenten und Moderatoren glücklich, sondern auch dem durchweg interessierten Publikum wird das Live-Erlebnis im «sportpanorama» in sehr guter Erinnerung bleiben