Young Dentist Club blickt in die Zukunft

Am 23. Mai war es mal wieder Zeit für ein Treffen des Young Dentist Clubs. Im «Zunfthaus grünes Glas» trafen sich beachtliche 70 interessierte Assistenzzahnärztinnen und -zahnärzte zum Vortrag von Dr. Thomas Müller über digitale Schlüsseltechnologien.

Datum:23. Mai 2019, 20:30 - 23:30 Uhr

Vor drei Jahren wurde der Young Dentist Club von vier etablierten Unternehmen der Dentalbranche  ins Leben gerufen. Die Plattform für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte auf dem Sprung in die berufliche Selbständigkeit wird unterstützt vom Zahnarztausstatter Lometral, der Zahnärztekasse AG, dem Software-Anbieter Ergodent und dem Versicherungsbroker Horndasch&Partner. Nach den ersten fünf erfolgreichen Anlässen, an denen ein unterhaltsames Programm geboten wurde, gab es dieses Mal einen ausgezeichnet recherchierten Fachvortrag mit Blick in die Kristallkugel.

Was geht mich das an?

Virtual Reality, künstliche Intelligenz und 3D-Printing sind in aller Munde – aber welchen Einfluss haben sie auf die Zahnheilkunde der Zukunft? Wie wird die tägliche Arbeit als Zahnarzt konkret  beeinflusst und welche Chancen und Möglichkeiten ergeben sich dadurch in der eigenen Praxis?
Dr. Thomas Müller aus Schaffhausen ist ausgesprochener Experte auf diesem Gebiet. Er hat gemeinsam mit seinem Praxispartner Dr. Benjamin Weidmann eine volldigitalisierte Vorzeigepraxis, die sich zudem durch ein zertifiziertes Qualitätsmanagement hervorhebt. Da er mit einigen der Partnerfirmen des Young Dentist Clubs seit Jahren erfolgreich zusammenarbeitet, war er erfreut darüber, die junge Zuhörerschaft auf eine digitale Reise mitnehmen zu dürfen.

Digitalisierung betrifft alle Bereiche einer Praxis

Seit 1999 betreibt Dr. Müller seine Praxis. Zum Auftakt gab er den Zuhörenden einen Einblick, in welchen Bereichen sich in diesen 20 Jahren Veränderungen durch neue Technologien ergeben haben. Diese reichen über die gesamte Bandbreite von der Patienten-, Personal-, Bild- und Materialverwaltung, die Finanzen, die Kommunikation, die Bildverwaltung, das Röntgen bis hin zur digitalen Abformung und CAD/CAM.
In vielen Praxen werden heute einzelne Prozesse digitalisiert, was zu funktions- und bereichsorientierten Insellösungen führt. Durch Big Data, Vernetzung, Robotik und Künstliche Intelligenz können diese Prozesse zukünftig miteinander verkettet werden – erst dann sind die wahren Vorzüge der Digitalisierung gegeben. Die im Gesundheitswesen im Vordergrund stehenden acht Schlüsseltechnologien stellte Dr. Müller im Nachgang einzeln vor und demonstrierte teils deren konkrete Vorzüge anhand von Selbstversuchen. So konnte er eindrucksvoll zeigen, dass das neuromuskuläre Biofeedback mittels bedingter elektrischer Stimulation nachweislich hilft, Bruxismusphasen zu reduzieren.

Virtualität, 3D-Druck und Künstliche Intelligenz

Eine der relevanten Technologien ist beispielsweise die Virtualität, die eine verbesserte Darstellung von Scans und der Anatomie ermöglicht. Dadurch kann die Präzision bei der Planung und beim operativen Eingriff verbessert werden. VR ist jedoch nicht nur in der Behandlung sinnvoll, sondern wird auch zur Fernwartung von Geräten genutzt, was dabei hilft, Zeit und Kosten zu sparen.
Eine andere wichtige Schlüsseltechnologie ist das 3D-Printing. Neben Prothesen, Dentalimplantaten und Knochen können zukünftig individualisierte Medikamente oder auch lebendes Gewebe und Organe gedruckt werden. Eine Technologie, die die gesamte Medizin der Zukunft definitiv verändern wird.
Neben der Vernetzung wird auch die Künstliche Intelligenz wichtige Vorteile in Bezug auf Therapieentscheidungen liefern. Den Zuhörenden wurde durch die Bandbreite des Referats aufgezeigt, dass kein Weg mehr an den digitalen Lösungen vorbeiführt.

Herausforderungen der Zukunft

Doch auch wenn es kein vorgefertigtes Patentrezept für die Implementierung gibt, sind Praxen herausgefordert mit den neuen Technologien – nicht nur als Zahnarzt, sondern auch als Mensch, Teammitglied und Unternehmer – umzugehen. Denn die Zukunft bietet viele neue Behandlungs- und Dienstleistungsoptionen. Für Dr. Müller ist es jedenfalls ein sehr spannendes Thema, das viele Chancen bietet und eine extrem spannende Zukunft verspricht.

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