24. März 2021

Psychohygiene – weil ich es mir wert bin!

ZZS

Eine Freundin hat Zahnschmerzen. Sie nimmt Schmerzmittel und schlägt meinen Rat in den Wind, sie solle doch endlich zum Zahnarzt gehen. Doch irgendwann ist der Schaden so gross, dass nur noch eine komplexe Zahnsanierung gemacht werden kann. Der Aufwand ist beträchtlich, die Kosten ebenfalls.
Gewiss würden Sie jedem Patienten empfehlen, nicht so lange zu warten, es liesse sich viel Leid, Zeit und Geld sparen. Doch weshalb reagieren Menschen manchmal wider jede Vernunft? Manche verstehen die Sprache des Körpers leider erst, wenn er mit lauten Schmerzen zu Ihnen spricht.
Wir sind uns einig, dass es wichtig ist, bei körperlichen Beschwerden rechtzeitig Hilfe zu holen. Und noch besser ist es, präventive Massnahmen wie beispielsweise regelmässige Dentalhygiene zu betreiben. Wir sind es gewohnt, für unseren Körper zu sorgen, ihn zu pflegen und fit zu halten. Nun gibt es aber Beschwerden, die nicht körperlich sind: Schmerzen der Seele. Wenn wir Belastungen unserer Psyche ignorieren, fügen wir uns Schaden zu und die psychosomatischen Auswirkungen dürften nicht lange auf sich warten lassen.

Die Psyche fit halten
Weshalb gehen so viele Menschen bei körperlichen Beschwerden zum Arzt, aber so wenige holen sich Hilfe bei Stress und seelischem Ungleichgewicht? Wir wissen, wie wir unseren Körper fit halten, wissen aber zu wenig, wie wir unsere Psyche fit halten. Wir kümmern uns um regelmässige Dentalhygiene. Doch kümmern wir uns auch um regelmässige Psychohygiene? Diese sollte so selbstverständlich sein wie die Dental- und Körperhygiene.
Gesund sind wir nur, wenn wir psychisch und physisch leistungsfähig bleiben. Doch die mentale Gesundheit ist für viele schwieriger fassbar. Wie betreibe ich Psychohygiene? Beispielsweise indem ich regelmässig Selbstfürsorge praktiziere, mich um meine Bedürfnisse und Werte kümmere, mich bewusst mit Entspannungsübungen erhole, mein soziales Netzwerk pflege, meine Gefühle reflektiere und mich mit meinen inneren Antreibern befasse. So sorge ich dafür, dass ich im seelischen Gleichgewicht bleibe. Psychohygiene kann ich allein durchführen oder ich kann mich von professionellen Beratern begleiten lassen.
Beratung im persönlichen Bereich wird leider immer noch oft mit Unzulänglichkeit oder Schwäche gleichgesetzt. Meistens wartet man zu lange, bis man sich Unterstützung holt. Doch so wie der schmerzende Zahn frühzeitig behandelt Linderung verspricht, so können auch belastende Situationen frühzeitig bearbeitet sehr schnell zu Erleichterung führen. Wie oft tragen wir bedrückende Lasten lange schweigend mit uns herum, bis der schwere Rucksack irgendwann Beschwerden verursacht?

Dies zeigt sich oft schon im Körperausdruck: Wie belastet sind Ihre Schultern? Was machen Ihre Rückenschmerzen? Wie steht es um Ihren Bluthochdruck? Wie wirkt Ihr Gesichtsausdruck? Wie steht es um Ihre Ausgeglichenheit? Was macht Ihre Verdauung? Wie gut schlafen Sie? Wie oft sind Sie krank? Was würden andere über Sie sagen?
Gerade in Krisenzeiten gewinnt der Faktor Psychohygiene an Gewicht. Nur wenn ich seelisch stabil bin, kann auch mein Körper stabil und damit gesund bleiben. Wenn ich in der Lage bin, mir Hilfe zu holen, sei es bei Freunden, in der Familie oder bei Beratern, Therapeutinnen oder Coaches, dann übernehme ich Selbstverantwortung. Wir sind soziale Wesen und niemand ist auf der Welt, um alles alleine zu schaffen. Reden hilft. Es zeugt von Stärke, sich jemandem anzuvertrauen und es braucht Mut, den ersten Schritt zu tun. Wenn Sie sich nicht zu Wort melden, wird es Ihr Köper tun.
Warten Sie nicht, bis Ihr Seelenhaus in einem Burn-out verbrennt. Belassen Sie es nicht nur beim DH-Termin. Die Folgeschäden der Pandemie betreffen auch unsere Psyche. Deshalb: Regelmässige PH-Termine empfohlen – weil Sie es sich wert sind!
 

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