PEERS Schweiz Treffen im digitalen Entwicklungszentrum Zetta25
Die «Platform for Exchange of Experience, Research and Science» ist ein von Dentsply Sirona unterstütztes internationales Expertennetzwerk für Erfahrungsaustausch, Weiterbildung, Forschung und Wissenschaft. Die Mitglieder kommen aus Kliniken, aus der Praxis und der Zahntechnik. PEERS-Mitglieder treffen sich weltweit in regelmässigen Abständen zum klinischen und praktischen Erfahrungsaustausch in kleinen regionalen Gruppen. Um Vertrauen aufzubauen, wird eine Verbindung von Anwendern zur Wissenschaft und zu Meinungsbildnern geschaffen.
Der Mehrwert der Digitalisierung für Zahnarzt und Labor
Das PEERS-Treffen fand im digitalen Entwicklungszentrum von Dentsply Sirona, der Zetta25 AG, in Zürich-City statt. Marko Vranjic,
Verkaufs- und Marketingleiter Dentsply Sirona Schweiz, stellte die Räumlichkeiten vor, in der etwa 75 Software-Entwickler eine Cloudbasierte Lösung entwickeln – es ist nirgends ein Server zu sehen, die Arbeit wird komplett in der Cloud gespeichert. Dass die Tochtergesellschaft von Dentsply Sirona in Zürich beheimatet ist, ist natürlich kein Zufall, denn das geballte Know-how sitzt an der Universität Zürich – und auch CEREC wurde hier entwickelt. Zudem hat Google einen grossen Standort mit 4000 Mitarbeitern in Zürich und die cloudbasierte Lösung wird gemeinsam mit Google realisiert.
Die Digitalisierung sorgt für viele Herausforderungen, denn heute fehlt dem Einzelnen in Praxis und Labor die Kompetenz, um alle vorhandenen Daten zu managen. Dafür braucht es eine klare Strategie. Kommunikation via CD, USB-Stick und SIM-Karte kann nicht die Zukunft sein. Und Kommunikation via Messenger ist nicht Compliance konform. Deshalb soll der Mehrwert in einer Cloud-Plattform liegen. Ziel von DS CORE ist die Effizienz – und Dentsply Sirona sieht darin die Zukunft.
Diskussionsrunde mit Zahntechniker Pascal Müller, Dr. Robert Klemmer, Prof. Dr. Daniel Thoma und Marko Vranjic (von links).
Die Innovationen in der oralen Implantologie
Prof. Dr. Daniel Thoma, PEERS-Vorsitzender von der Universität Zürich, sprach über Innovationen in der Implantologie und ging der Frage nach: Was ist Marketing und was eine echte Evolution?
Dabei ging es im Rückblick um die Frage, was die Innovationen der letzten zehn Jahre gebracht haben.
Er stellte fest, dass viele Neuerungen, wie DVTs und die Digitalisierung in der Planung und der Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker, einen wichtigen Teil der Behandlung verändert haben. Durchgreifende Veränderungen gibt es jedoch erst, wenn sich auch die Behandlungskonzepte entsprechend verändern. In der Werbung steht oft die Geschwindigkeit im Vordergrund, wie z. B. bei Immediate, All-on-4 etc.
Aber was wollen die Patienten? «In erster Linie wollen sie Gesundheit, Funktion, Ästhetik, wenig Komplikationen, minimalinvasive und kurze Behandlungszeiten sowie geringe Kosten», so Thoma.
Und was wünscht sich der Kliniker? «Eine Vereinfachung, um das Implantat stressfrei zu setzen. Denn aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keine überzeugenden Vorteile bei Früh- oder Spätimplantation. Die Ergebnisse sind dieselben. Somit kann ich als Kliniker selbst wählen, wie kompliziert mein Leben ist. Mit einem DVT sitzt ein Implantat auch nicht besser, aber es macht das Leben einfacher», fasst Thoma zusammen.
«Das Zweite, was mein Leben massiv verändert hat, sind Regenerationsmaterialien – ich nehme heute keinen Beckenkamm mehr, sondern verwende die Produkte aus der Packung. Und die Implantatlängen sind geschrumpft. Heute wird durchschnittlich die Länge 8 mm verwendet, früher waren eher 12 mm üblich.»
Als Fazit stellte der PEERS-Vorsitzende fest, dass erfolgreiche Implantattherapie nicht auf Marke-tingaussagen basiert, sondern es gilt, Therapiekonzepte zu entwickeln, die realisiert werden können – dabei muss der Patient im Vordergrund stehen und die Digitalisierung bietet eine sehr gute Unterstützung. «Es geht nicht darum, dass alles digitaler wird, sondern es gilt, einzelne Segmente zu verbessern.»
Die Zukunft von PEERS Schweiz
Der rote Faden für die Neuausrichtung von PEERS soll der digitale Workflow sein, der Chirurgie und Prothetik inklusive Zahntechnik miteinander verbindet. Peter Phillip, Clinical Affairs Manager Implants, PEERS und Universitäten Süd/Schweiz von Dentsply Sirona, zeigte, was eine Umfrage unter knapp 500 PEERS-Mitgliedern in Deutschland ergeben hat: 97 % wünschen sich den Austausch mit Kollegen, 90 % wollen Vorträge und Diskussionen. «Deshalb bieten wir mit PEERS die Möglichkeit, miteinander zu diskutieren. Wir wollen die Nähe, dass klinische Konzepte ihren Platz in den Praxen finden. Es geht uns darum, dass ein Austausch stattfindet», so Prof. Thoma. Dabei wird es keine Falldiskussionen geben, denn dafür gibt es Study Clubs. Die PEERS-Gruppe kann selbst entscheiden, wie und wohin sie sich entwickeln will und wie das jeweilige Programm aussieht. Ein Austausch mit den PEERS-Gruppen in Deutschland und Österreich soll in Zukunft auch verstärkt werden. Abschliessend wurde nochmals deutlich gemacht, dass PEERS für die Kunden von Dentsply Sirona da ist, deshalb sollen die Plattform und die Themen so gestaltet werden, wie diese es sich wünschen.
Get-together mit Apéro
Bevor es zum gemütlichen Apéro überging, wurden die nächsten PEERS-Treffen angekündigt: Geplant ist im Frühjahr 2024 ein Workshop an der Universität Zürich, um über aktuelle Themen zu sprechen. Im Herbst 2024 trifft sich das PEERS-Netzwerk zum Austausch von Privatpraktikern mit der Wissenschaft bei Dentsply Sirona in Baden-Dättwil. Die genauen Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen.
Kontakt:
Dentsply Sirona Schweiz AG
Tel. 056 483 30 40
info.ch@dentsplysirona.com