EuroPerio11 setzt neue Massstäbe
Vom 14. bis 17. Mai 2025 verwandelte sich Wien in das Zentrum der internationalen Parodontologie: Die EuroPerio11, der weltweit bedeutendste Kongress für Parodontologie und Implantologie, brachte über 10 000 Teilnehmende aus 107 Ländern zusammen – viele weitere waren virtuell mit dabei. Organisiert von der European Federation of Periodontology (EFP), setzte der alle drei Jahre stattfindende Kongress einmal mehr neue Massstäbe in wissenschaftlicher Qualität, praxisnaher Fortbildung und internationalem Austausch.
Über 100 Sessions mit mehr als 150 Referierenden fanden im modernen VIECON-Kongresszentrum statt. Über 30 gesponsorte Sessions begeisterten ebenso wie Hands-on-Kurse und eine grosse Industrieausstellung. Das Programm spannte einen weiten Bogen von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über kontroverse Diskussionsrunden bis hin zu Live-Operationen und interaktiven Workshops. International führende Expertinnen und Experten gaben Einblicke in aktuelle Forschung und deren praktische Relevanz für die tägliche Praxis. Neben einer Session zu Künstlicher Intelligenz in der Zahnmedizin ging es auch um systemische Zusammenhänge und die Mundgesundheit von Frauen.
Die nachhaltigste EuroPerio
Das EFP und das Organisationskomitee hatten es sich zum Ziel gesetzt, EuroPerio zur bisher nachhaltigsten Ausgabe zu machen. Das ist gelungen. Der Kongress wurde offiziell mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Green Meetings und Green Events ausgezeichnet. Um die Umweltbelastung der Veranstaltung so gering wie möglich zu halten, wurden zahlreiche Massnahmen rund um Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit umgesetzt – und über die Kommunikationskanäle transparent kommuniziert.
Beeindruckende Sessions
Prof. Anton Sculean, Präsident des Kongresses, zeigte sich begeistert: «EuroPerio11 hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Die wissenschaftliche Qualität, die Vielfalt der Themen und die internationale Beteiligung spiegeln den starken Zusammenhalt und die Innovationskraft unserer Perio-Community wider. Besonders beeindruckend war für mich die Sitzung mit der WHO – ein klares Zeichen, dass Parodontalgesundheit künftig noch stärker als Teil der globalen Gesundheit verstanden werden muss.“
Weitere persönliche Höhepunkte waren für ihn die gemeinsamen Symposien mit der American Academy of Periodontology (AAP), der International Academy of Periodontology (IAP) und der Osteology Foundation, die Session zur Mundgesundheit von Frauen – sowie die drei Live-Operationen, die in höchster Qualität gestreamt wurden.
Feedback der Veranstalter
Auch Prof. Lior Shapira, wissenschaftlicher Leiter der EuroPerio11, betonte: «Wir haben bedeutende neue Daten zur Verbindung zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen gesehen, Fortschritte in regenerativen Verfahren sowie praxisnahe Inputs zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Besonders stolz sind wir auch auf die starke Präsenz von Frauen auf der Bühne – 45 % der Referierenden waren weiblich.»
Ein Highlight war für ihn die überaus gut besuchte Sitzung zu Frauen und Mundgesundheit sowie die Session «Patient’s Point of View», die eine neue, emotionale Perspektive in den Kongress brachte. «Nach drei Jahren intensiver Vorbereitung war es unglaublich erfüllend, das alles so erfolgreich verwirklicht zu sehen.»
Charity Run und Kongressparty
Neben dem wissenschaftlichen Teil bot EuroPerio11 auch ein stimmungsvolles Rahmenprogramm: Der Charity Run am Donnerstagmorgen motivierte über 400 LäuferInnen, während am Freitagabend rund 2’000 Gäste bei der grossen Kongressparty in der Weitsicht Cobenzl das Erlebte feierten – mit Blick über die Weinberge Wiens.
Dank des hybriden Formats konnten alle Inhalte live gestreamt oder on demand abgerufen werden – eine konsequente Fortsetzung des EFP-Engagements für Zugänglichkeit, Innovation und lebenslanges Lernen. Alle registrierten Teilnehmenden erhielten nach dem Kongress Zugang zur virtuellen Plattform.
Ausblick
Nach der EuroPerio ist vor der EuroPerio: Die Planungen für die nächste Ausgabe laufen bereits. «Wir freuen uns, Sie 2028 zur EuroPerio12 in München begrüssen zu dürfen!», so Prof. Sculean zum Abschluss.