Mundwinkel nach oben – zeigen Sie Ihre Zähne!
Man könnte meinen, die Erdanziehungskraft habe zugenommen, weil in gewissen Gesichtern sämtliche Mimik bleiern der Schwerkraft folgend nach unten gezogen wird. Da vergeht sogar mir das Lachen.
Experiment: Lächeln
Machen Sie mal auf der Zürcher Bahnhofstrasse den Smile-Check: Nach Feierabend wälzt sich dort die in dunkle Anzüge gehüllte Business-Lawine durch die Gassen, Kopf gesenkt, Mundwinkel nach unten. Wagen Sie dann in einem solchen Moment das Experiment und lächeln Sie Ihr unbekanntes Gegenüber ganz unverhofft strahlend an. Was passiert? Er-sie-es strahlt mit hoher Wahrscheinlichkeit zurück, denn Lächeln ist ein natürlicher Reflex.
Positive Wirkung
Diesen Reflex können wir uns zu Nutze machen, denn Lachen hat so unwahrscheinlich viele positive Auswirkungen: Es wirkt ansteckend, steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern hilft auch gegen Schmerzen. Ferner reduziert es Aggressionen und Ängste, baut Stresshormone ab, senkt den Blutdruck, stärkt das Immunsystem und erhöht sogar die Arbeitsproduktivität. In Experimenten wurde nachgewiesen, dass Menschen, denen man vorher lustige Filmsequenzen gezeigt hat und sie herzhaft darüber gelacht hatten, freiwillig länger und produktiver arbeiten.
Spontaner Stressabbau
Zudem ist Lachen gleichzeitig eine Entspannungs- und Fitnessübung für den Körper: Mehr als 100 Muskeln im ganzen Körper werden in Bewegung gesetzt. Bereits in den 60er Jahren hat der Psychiater und Begründer der Gelotologie festgestellt, dass 20 Sekunden Lachen unseren Körper genauso fordern wie drei Minuten Joggen – also perfekt für spontanen Stressabbau!
Mittlerweile ist Lachen wissenschaftlich gut erforscht, die Vorteile liegen auf der Hand. Und doch haben wir Erwachsenen das Lachen verlernt. Kinder lachen ein Vielfaches öfter als Erwachsene, die offenbar zu sehr im Ernst des Lebens stehen. Wo stehen Ihre Mundwinkel gerade? Bitte nach oben ziehen, denn lächeln geht auch während Sie lesen.
Mundwinkel nach oben
Auch wenn uns nicht zum Lachen zumute ist, ist es dennoch förderlich, ein künstliches Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Wissenschaftler fanden heraus, dass ein aufgesetztes Lächeln dieselben Reaktionen hervorruft wie echtes. Das Lächeln drückt auf die Nerven, welche für die Ausschüttung von Glückshormonen zuständig sind. Wenn ich künstlich 30-60 Sekunden lächle, fühle ich mich danach besser als zuvor. Weil eine Minute künstlich Lächeln jedoch sehr anstrengend sein kann, gibt es den Trick mit Essstäbchen, Bleistift oder Zahnbürste: Klemmen Sie sich etwas zwischen die Zähne. Das hält Ihre Mundwinkel oben und die Endorphine können sich schon bald wohlig in Ihnen ausbreiten.
Bitte lächeln!
Diese Methode funktioniert auch gegen schlechte Teamstimmung. Klemmen Sie sich zum Beginn der Teamsitzung alle einen Bleistift zwischen die Zähne – Lachen garantiert! So gesehen bekommt «bitte lächeln» eine umfassendere Bedeutung als nur freundlich erscheinen zu wollen. Wir sind damit nicht nur freundlich zu anderen, sondern leisten auch einen Beitrag zur psychischen und physischen Gesundheit für uns selbst und andere.
Wir können Lächeln und Lachen bewusst üben und in unserem Alltag integrieren, sodass ein Lächeln von Ihnen plötzlich ganz natürlich erscheint und ein lautes Lachen nicht mehr unterdrückt werden muss. Humor als Haltung und nicht nur als situative Bespassung ist das Ziel. Gerade für den oft angstbesetzten Patienten ist Ihr Lächeln die beste Medizin. Statt mit Lachgas können Sie es ja mal mit Essstäbchen versuchen? Und wenn ich Sie jetzt zum Lachen gebracht habe, dann ist mein Ziel erreicht.
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Barbara Brezovar Capobianco
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