Natürliche, nachhaltige Zahnpflege mit Tabs
Die Firmengründer von Kiyo, Nando Nichele und Jeffrey Christen, hatten ihre Produktidee im letzten Jahr in der TV-Show «Höhle der Löwen» präsentiert. Wir wollten mehr über das Produkt und die Vision zur Zukunft der nachhaltigen Zahnpflege erfahren.
Schweizer Start-up will Zahnpflege revolutionieren
Die Verwendung von Kiyo Zahnpasta-Tabletten mag zu Beginn gewöhnungsbedürftig sein, was nachvollziehbar ist, wenn man sich die Zähne ein Leben lang anders geputzt hat. Viele Anwender berichten, dass sie nach einigen Anwendungen nicht mehr zur herkömmlichen Zahnpasta zurückkehren möchten. Der Prozess ist denkbar einfach: Die Tabletten werden 3 bis 4 mal im Mund zerkaut, wodurch ein frischer Geschmack freigesetzt wird und sich zusammen mit dem Speichel eine Paste bildet. Ab dann kann man wie gewohnt die Zähne putzen.
Nachhaltige Inhaltsstoffe und weniger Müll
Kiyo ist japanisch und bedeutet «rein». Diese Reinheit und Natürlichkeit findet sich in allen Kiyo Produkten. Kiyo setzt auf natürliche Inhaltsstoffe und verzichtet auf Wasser im Zahnputzmittel, was den Einsatz von Konservierungsstoffen, Stabilisatoren und Feuchthaltemitteln überflüssig macht. Die Inhaltsstoffe werden in ihrer natürlichen Form vermischt und zu Tabletten gepresst. Auf Plastikverpackungen wird vollständig verzichtet, wodurch die Umweltbelastung drastisch reduziert wird. Hergestellt werden die Produkte in der Schweiz – und das ganz ohne Tierversuche.
Ein Blick auf schädliche Inhaltsstoffe
Konservierungsstoffe, Stabilisatoren, und Feuchthaltemittel sind in herkömmlichen Zahnpasten oft notwendig, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Jedoch können einige dieser Chemikalien schädlich sein und schwere Umweltschäden verursachen. Zahnpasten enthalten auch Putzkörper, wie Titan- oder Aluminiumoxid, die bei zu hohem RDA-Wert (Schmirgeleffekt) schädlich sein können. Früher wurden sogar Mikroplastikpartikel als Putzkörper verwendet, was zum Glück inzwischen weitestgehend vermieden wird. Schaumbildner wie Natriumlaurylsulfat können zu Reizungen der Mundschleimhaut und allergischen Reaktionen führen. Triclosan, ein antibakterieller Inhaltsstoff, steht im Verdacht, möglicherweise krebserregend zu sein. Chemische Inhaltsstoffe können bei der Aufnahme im Körper und bei der Entsorgung im Abfluss nicht einfach abgebaut werden. Je nach Patientensituation sind diese Tabs eine hervorragende Ergänzung.
Die innovative Kiyo Zahnpastatablette
Die trockene Form der Kiyo Zahnpasta ermöglicht es, auf Zusatzstoffe zu verzichten, da die Inhaltsstoffe sich beim Zerbeissen mit dem Speichel verbinden und eine Zahnpastapaste entsteht. Dadurch entsteht ein natürliches und nachhaltiges Zahnpflegeprodukt, das sich auch positiv auf die Umwelt auswirkt.
Umweltfreundliche Verpackung
Kiyo setzt auf Gläser zur Aufbewahrung und Vertrieb der Tabletten und die Refillbeutel sind aus Papier. Damit wird komplett auf Plastikmüll verzichtet. Laut eigenen Berechnungen von Kiyo umrunden pro Jahr weltweit weggeworfene Zahnpastatuben fast 75 Mal die Erde. Mit der umweltfreundlichen Verpackung leistet Kiyo somit einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung dieser Umweltbelastung.
Die Köpfe hinter Kiyo
Die Gründer von Kiyo, Nando Nichele und Jeffrey Christen, sind beide engagierte Unternehmer. Nando Nichele wurde das Unternehmertum quasi in die Wiege gelegt und er konnte bereits Erfahrungen im Bereich Influencer Marketing sammeln. Jeffrey Christen befand sich während der Gründung von Kiyo noch in seinem Masterstudium in Business Innovation in St. Gallen, was eine solide Basis für den Firmenaufbau bot. Zudem holten sie gezielt Partner mit Expertise im Zahnpflegebereich mit ins Boot.
Die Firmengründer Nando Nichele und Jeffrey Christen.
Auf dem Weg zum Erfolg
Kiyo hat seine Wurzeln bereits im Jahr 2019 gelegt und konnte Ende 2021 offiziell in den Markt eintreten. «Entwickelt haben wir mit einem zahnpflegespezialisierten Unternehmen und seither haben wir ein Netzwerk an Vertrauenspersonen mit Know-how aufgebaut, erinnert sich Nando Nichele. Nach einem vorsichtigen Start hat sich der Absatz seit Ende 2022 stark gesteigert – die Produktion läuft auf Hochtouren. Monatlich werden mehrere 100 000 Tabletten verkauft, und die Expansion des Unternehmens schreitet voran. «Wir haben aktuell etwa 50 Point of Sales. Wir werden auch stetig von neuen Partnern kontaktiert und haben in letzter Zeit auch einige Hotels gewonnen, welche unsere Zahnpasta-Tabs als Amenities an ihre Gäste abgeben», freut sich Jeffrey Christen. Derzeit besteht das Team aus den beiden Gründern und unterstützenden Freelancern, was den Vorteil einer agilen und schlanken Struktur bietet. Das Sortiment wird noch weiter ausgebaut. Aktuell gibt es schon Mundspül-Tabs und Mundziehöl. Beim Versand der Produkte arbeitet Kiyo mit der Stiftung arwo zusammen, die Personen zurück in den Arbeitsalltag integriert. Mit jeder Bestellung fliesst ein Teil der Einnahmen an die gemeinnützige Organisation «Buy Food with Plastic».
Die Zukunft von Kiyo
Das junge Unternehmen sieht sich aktuell zwischen der Seed- und Wachstumsphase und strebt eine neue Finanzierungsrunde an, um weiter zu expandieren. Das Ziel ist eine flächendeckende Verfügbarkeit der Produkte in der Schweiz. Auch in der Zahnpastabranche hat Kiyo bereits Interesse geweckt. Gespräche mit etablierten Unternehmen wurden bereits geführt, und die Zukunft verspricht spannende Entwicklungen. Wir sind gespannt auf die nächsten Schritte.
Die Produkte können bei den Swiss Oral Health Days in Basel am Stand von MS Dental erworben werden.
www.kiyo-natural.com
www.msdental.ch
«Es ist an der Zeit, dass generell ein Umdenken bezüglich unseres Konsums stattfindet. Wir haben das Privileg, dagegen etwas zu unternehmen und unsere Verbräuche bewusster zu steuern. Dazu sind die Zahnpastatabs eine super innovative Idee. Ich denke, dass wir in einer Zeit angekommen sind, wo wir als Gesellschaft bereit dazu sind. Ich freue mich, dass die MS Dental AG und Kiyo kooperieren. Gemeinsam können wir Grosses für die Zukunft schaffen.»
Seraina Meili, Fachberaterin MS Dental und eidg. dipl. Dentalhygienikerin HF