13. Apr. 2023

Webbasierte Wissens- und Kommunikationsplattform

ZaZa_Bild_Malbogen_Zahnputztime_webr
Universität Basel

Um Kinder mit Behinderungen, ihre BetreuerInnen sowie zahnmedizinische Fachpersonen gezielt zu unterstützen, haben YOUVITA und Kinderzahnärztinnen des Universitären Zentrums für Zahnmedizin Basel UZB gemeinsam die webbasierte Wissens- und Kommunikationsplattform ZaZa kreiert.

Kinder mit Behinderungen leiden oft an Zahnproblemen wie Karies oder Entzündungen im Mundraum. Diese wirken sich negativ auf ihre Gesamtgesundheit aus und machen den Zahnarztbesuch häufiger nötig. Für die betroffenen Kinder, aber auch für ihre Betreuungspersonen und das medizinische Fachpersonal sind Zahnbehandlungen in der Regel mit Stress und grossem zeitlichem Aufwand verbunden. Trotz dieser besonderen Herausforderungen gab es bisher kaum Informationsangebote, um die Beteiligten gezielt in der Prävention und bei Zahnbehandlungen zu unterstützen. Die neu lancierte interaktive Webplattform www.zaza.care schliesst diese Lücke. In einem zweiten Schritt kommen 2024 spezifische Informationen für zahnärztliche Fachpersonen hinzu.  

Spielerische Informationen für Kinder mit Behinderungen  
Auf der Webplattform tauchen die Kinder in die Welt der Zähne ein. Die Figur Zaza unterstützt sie auf spielerische Weise, fördert ein zahn- und mundhygienisches Verhalten und hilft, das Risiko für belastende Behandlungen zu reduzieren. Dabei zeigt Zaza, wie Ernährung, Zahngesundheit und Wohlbefinden zusammenhängen. Die Kinder lernen mehr über die Zahngesundheit und verstehen, was bei einer Zahnbehandlung passiert. Diese Kenntnisse sind zusammen mit der Kommunikation der Eltern, der BetreuerInnen und der Fachpersonen zentral, damit sich die Kinder stressfreier einbringen können. Auf Mitwirkung und Einbezug haben Kinder mit Behinderungen gemäss UN-Kinderrechtskonvention und UN-Behindertenrechtskonvention Anrecht.   

   

Lernvideos und interaktive Spiele
Die Webplattform ZaZa beinhaltet 14 Lernvideos und viele interaktive Spiele, die für die Nutzung via Desktop, Mobile und Tablet geeignet sind. Hinzu kommen analoge Hilfsmittel wie Bastelanleitungen sowie Lese- und Ausmalbögen.
Die Sprache ist einfach, die Inhalte auf die Interessen und spezifischen Bedürfnisse von Kindern mit und ohne Behinderungen angepasst. ZaZa begleitet die Kinder nicht nur zu Hause, sondern ist auch in der Zahnarztpraxis präsent. Überall werden die gleichen Begriffe und Bilder verwendet, was den Kindern die Angst nimmt.

Unterstützung für Eltern und BetreuerInnen
Den Eltern und Betreuungspersonen stellt die Webplattform eine grosse Sammlung an kurzen Wissenstexten zur Zahnpflege und zu Zahnbehandlungen zur Verfügung. Dabei lernen sie die Aspekte kennen, die für die Zahngesundheit ihres Kindes besonders wichtig sind. Dieses Wissen erleichtert die Kommunikation mit zahnärztlichen Fachpersonen. Zudem können sie zusammen mit ihrem Kind in die Welt von ZaZa eintauchen und so Themen rund um die Zahngesundheit einfacher ansprechen und bevorstehende Zahnarztbesuche gemeinsam vorbereiten.  
 

Ab 2024 Infos für zahnärztliche Fachpersonen
Die Inhalte für Zahnarztpraxen und Kliniken werden 2023 im Rahmen eines Pilotprojekts am Universitären Zentrum für Zahnmedizin Basel UZB getestet und 2024 auf die Website aufgeschaltet. Geplant sind Hilfestellungen wie Checklisten, Workflows und Tipps & Tricks für die Behandlung sowie für die Kommunikation mit den Kindern und ihren Betreuungspersonen. Im Weiteren ist eine Sammlung von Best-Practice-Beispielen vorgesehen.   

Ein interdisziplinäres Projekt
Hinter ZaZa steht ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Kommunikation, Zahnmedizin und Betreuung. Federführend waren YOUVITA, der nationale Branchenverband der Dienstleister für Kinder und Jugendliche, Kinderzahnärztinnen des Universitären Zentrums für Zahnmedizin Basel UZB und neko interactive.
Darüber hinaus stellten zahlreiche weitere Fachpersonen ihre Expertise für ZaZa zur Verfügung und gaben zum Beispiel im Rahmen der Prototypen-Tests wichtige Hinweise für die Entwicklung der Webplattform.
Unterstützt wird das Projekt ZaZa vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB, von der Christoph Merian Stiftung CMS, der Stiftung für das behinderte Kind, der Stiftung Walter Fuchs und vom Kanton Basel-Stadt.

www.zaza.care