KI in der Zahnarztpraxis: Revolution oder Risiko?
Die Zukunft beginnt jetzt – und sie kommt schneller, als Sie denken: Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Zukunftsszenario mehr. Sie begegnet uns tagtäglich – sei es beim automatischen Vorschlag für die nächste Netflix-Serie, beim Sprachassistenten auf dem Smartphone oder beim Navigationssystem, das Staus voraussieht. Doch was hat KI in der Zahnmedizin zu suchen? Wird sie den Zahnarzt ersetzen? Oder kann sie tatsächlich helfen, den Praxisalltag zu verbessern, Abläufe zu optimieren und die Patientenversorgung auf ein neues Niveau zu heben?

Dieser Artikel ist der Auftakt zu einer neuen Kolumnenreihe, in der wir uns genau mit diesen Fragen beschäftigen. Wir wollen herausfinden, wo KI schon heute in der Zahnmedizin eingesetzt wird, welche Möglichkeiten sie bietet – aber auch, wo ihre Grenzen liegen. Denn so faszinierend die Technologie ist, sie wirft auch Herausforderungen auf: Datenschutz, ethische Fragen und die Angst, dass Menschlichkeit durch Maschinen ersetzt wird.
KI in der Zahnmedizin –
Hype oder echte Innovation?
Viele Bereiche der Zahnmedizin haben sich in den letzten Jahren bereits stark digitalisiert: Röntgenbilder werden am Computer ausgewertet, 3D-Scans ersetzen herkömmliche Abdrücke, und CAD/CAM-Technologien ermöglichen die Fertigung von Zahnersatz in Rekordzeit.
Aber KI geht noch weiter. Sie könnte in Zukunft Diagnosen verbessern, präzisere Behandlungspläne erstellen oder administrative Aufgaben automatisieren.
Ein Praxisszenario
Stellen Sie sich vor: Ein intelligentes System analysiert in Sekunden eine Röntgenaufnahme und erkennt frühzeitig kleinste Anzeichen von Karies oder Parodontitis – noch bevor sie mit blos-
sem Auge sichtbar wären. Oder eine KI-gestützte Software schlägt dem Zahnarzt auf Basis tausender ähnlicher Behandlungsfälle die optimale Therapie für einen Patienten vor. In vielen Fällen könnte KI dazu beitragen, Fehldiagnosen zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und Patienten noch gezielter zu beraten. Doch es gibt auch kritische Fragen: Kann eine Maschine wirklich die jahrzehntelange Erfahrung eines Zahnarztes ersetzen? Wird KI vielleicht sogar den Zahnarztberuf verändern oder gefährden? Und wie steht es um die Sicherheit und Verlässlichkeit solcher Systeme? Darf man einer KI vertrauen, wenn es um Entscheidungen über die eigene Gesundheit geht?
Warum diese Kolumnenreihe?
In dieser Kolumnenreihe werden wir die wichtigsten Aspekte der KI in der Zahnmedizin beleuchten – verständlich und praxisnah, ganz ohne technisches Fachchinesisch. Denn während KI für viele nach einer reinen IT-Disziplin klingt, ist sie längst eine Realität, die auch Zahnarztpraxen betrifft. Von intelligenten Chatbots, die Patientenfragen beantworten, über automatisierte Dokumentation bis hin zu Robotik in der Chirurgie – die Einsatzgebiete sind vielfältig und entwickeln sich rasant weiter.
Was sind die Themen?
Wir werden uns in den kommenden Ausgaben noch gezielt mit folgenden Fragen beschäftigen:
- Wo kann KI heute schon helfen – und wo stösst sie an ihre Grenzen?
- Wie verändert sie den Praxis-alltag für Zahnärzte, Assistenzen und Patienten?
- Welche innovativen Technologien stehen in den Startlöchern?
- Welche ethischen und rechtlichen Herausforderungen bringt der Einsatz von KI mit sich?
- Und die vielleicht wichtigste Frage: Brauchen wir das überhaupt?
Das ist sicher
KI wird nicht einfach wieder verschwinden. Die Frage ist nicht, ob wir sie nutzen, sondern wie wir sie sinnvoll in die Zahnmedizin integrieren können.
Mensch oder Maschine – wer hat das letzte Wort?
So beeindruckend KI auch sein mag, sie bleibt nur ein Werkzeug. Es gibt Dinge, die eine Maschine nicht leisten kann: das Gespür für Ängste und Sorgen der Patienten, die individuelle Beratung oder die persönliche Beziehung zwischen Zahnarzt und Patient. KI kann unterstützen, aber nicht ersetzen. Die Herausforderung wird sein, die richtige Balance zwischen Automatisierung und Menschlichkeit zu finden.
Wir stehen am Anfang einer spannenden Entwicklung, die nicht nur technische, sondern auch ethische Fragen aufwirft. Wie viel Technik ist gut für die Zahnmedizin? Wo liegen die Chancen, wo die Risiken? In den kommenden Kolumnen werden wir genau diesen Fragen nachgehen – praxisnah, kritisch und immer mit dem Blick darauf, was wirklich sinnvoll ist.
Also, bleiben Sie dran – es wird spannend!
Ihr Team vom Institut für angewandte Dentronik
Dr. Thomas Müller
Remo Capobianco
Dr. Felix Gamper
Save the date
13. Juni 2025: Vertiefungskurs mit Hands-on-Training –
IAD Bern
Welches sind die geeignetsten KI-Tools für die Praxis? Gearbeitet wird am eigenen Laptop und jeder geht mit umsetzbaren Ergebnissen nach Hause.