Dauerstress in Schach halten
Dieser Artikel gab einen schönen Überblick über Perfektionismus bei Zahnärzten und mögliche negative Folgen, wie Burn-out oder andere psychische Erkrankungen. Das Berufsbild «Zahnarzt» ist sehr vielfältig und komplex. Neben der zahnärztlichen Behandlung sind Zahnmediziner zusätzlich Betriebswirt, Psychologe, Konfliktmanager, Teamentwickler, Personalmanager, Marketing-Experte, Ausbilder usw. Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, Kommunikationsgeschick, Zielorien-tierung, Selbstreflektion, Konfliktfähigkeit, Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit werden wie selbstverständlich vorausgesetzt. Fachliche Fort- und Weiterbildung wird ebenso gefordert. Nebenbei soll auch noch ausreichend Zeit für eine gelungene Partnerschaft und Familie bleiben.
Doch wie soll dabei die eigene physische und psychische Gesundheit im Gleichgewicht bleiben? Beginnen Sie selbstgemachten Stress zu minimieren, indem Sie Perfektionismus, überhöhten Ehrgeiz und übertriebene Einsatzbereitschaft reduzieren. Diese führen unweigerlich zu hausgemachter überhöhter Beanspruchung und können zur körperlichen Erkrankung oder einem psychischen Zusammenbruch führen. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn Sie die Weichen rechtzeitig richtig stellen. Dauerstress lässt sich in Schach halten.
Der richtige Umgang mit Dauerstress
Sollen Sie jetzt schlampig, unzuverlässig oder unverantwortlich arbeiten? Nein! Darum geht es nicht. Es geht auch nicht darum, Mittelmass abzuliefern. Was Sie viel eher tun bzw. lassen können, ist Folgendes:
1. Machen Sie sich klar, dass Perfektion eine Illusion ist. Sie wird niemals erreicht.
2. Treffen Sie für sich die bewusste Entscheidung, Ihren Perfektionisten in die Schranken weisen zu wollen. Erkennen Sie, wie und wann er Ihnen schadet. Geben Sie sich selbst die Wertschätzung und nehmen Sie sich selbst wichtig genug, um daran etwas zu ändern. Fragen Sie sich: «In welchem Verhältnis steht der Aufwand zum Ergebnis? Wie viel Einsatz will und kann ich bringen, sodass ich mich damit wohl fühle?»
3. Lernen Sie zu unterscheiden. Grundsätzlich ist Perfektionismus nichts Schlechtes. Das bestmögliche Ergebnis erreichen zu wollen und hart dafür zu arbeiten, ist nicht dumm. Der Punkt ist: Perfektionismus kann in alle möglichen Bereiche überschwappen. Statt «nur» bei der Zahnbehandlung 120 % anzusteuern, findet man sich wieder, alles Mögliche perfekt machen zu wollen. Lernen Sie daher zu erkennen, dass in den meisten Situationen «gut» tatsächlich «gut genug» ist und völlig ausreicht. Und reflektieren Sie bitte: Wer verlangt von Ihnen, dass alles perfekt sein muss? Sie selbst oder andere?
4. Seien Sie auf der Hut vor dem Versuch, Perfektionismus völlig abschalten zu wollen. Das ist schon wieder ein perfektionistischer Ansatz! Also zum Scheitern verurteilt. Fokussieren Sie sich auf die guten Dinge und die positiven Aspekte unperfekter Angelegenheiten. Wenn Sie einen Fehler machen, sind Sie nicht gleich wertlos. Wenn Sie etwas nicht schaffen, sind Sie nicht gleich ein Versager. Wenn ein Perfektionist in Ihnen wohnt, werden Sie ihn nur dann besänftigen, wenn Sie ihn als vorhanden akzeptieren und nicht mit ihm kämpfen. Setzen Sie den Schwerpunkt immer auf Ihre Erfolge und nicht auf Ihre Fehler.
5. Trauen Sie sich, weniger zu machen. Streben Sie «gut» an, anstelle «perfekt». Bei «gut» ist ein Ende in Sicht. «Perfekt» hingegen ist endlos. Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass die schlimmen Konsequenzen, die Sie sich im Kopf womöglich ausmalen, gar nicht eintreffen, weil niemand merkt, dass Sie weniger gegeben haben. Normalerweise reichen 80 % aus. Wichtig ist: Fangen Sie klein an. Versuchen Sie nicht gleich Ihr ganzes Leben und Ihre Verhaltensweisen in jedem Bereich zu verändern. Nehmen Sie sich stattdessen vor, jeden Tag nur eine kleine Sache «gut» und nicht «perfekt» zu machen, und steigern Sie sich mit der Zeit. Beobachten Sie: Wie reagiert Ihr Umfeld? Wie fühlen Sie sich selbst dabei? Halten Sie es aus, weniger zu machen?
6. Akzeptieren Sie Ihre Fehler. Wir sind alle nur Menschen. Und Menschen sind unperfekt und machen Fehler. Darum, wenn Sie wieder einmal den Drang zur Perfektion in sich spüren und ewig an einer Aufgabe rumdoktern, sprechen Sie freundlich und sanft zu diesem Teil in Ihnen und sagen Sie ihm: «80 % sind gut genug. Ich gebe mein Bestes, passend zu meinen individuellen Möglichkeiten, Grenzen und Bedürfnissen.» Machen Sie sich diesen Satz zum Mantra, mit dem Sie sich selbst immer wieder daran erinnern, dass das Ergebnis gut genug ist und vor allem, dass SIE gut genug sind. Seien Sie sich selbst ein guter Freund und verhalten Sie sich so, wie Sie das von einem Freund auch erwarten würden: Wohlwollend, geduldig und tolerant statt verurteilend und streng.
7. Zuletzt ist perfektionistisches Verhalten auch immer als ein angstvolles Vermeiden zu sehen – in Form von Bewertungsangst oder dem Vermeiden von Imperfektion – gegen oder für das man sich entscheiden kann. Jedes Mal, wenn Sie versuchen, mehr als 100 % zu geben, schwächen Sie damit Ihre Resilienz und nähren Ihren Perfektionismus. Lassen Sie sich nicht von Ihren Ängsten steuern. Sparen Sie sich Ihre Energie und haben Sie diese für Anderes verfügbar.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Ängste Ihnen viel Energie rauben, dann vereinbaren Sie ein kostenloses Kennenlerngespräch und bekommen wertvolle Unterstützung: https://zonza.youcanbook.me
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