Mitarbeiterkommunikation ist keine Einbahnstrasse

ZZS

Der Zahnarzt sagte, er kenne sich aus in Zahnmedizin, aber Kommunikationspsychologie sei ihm nicht vertraut. Schliesslich könne man mit Kommunikation ganz viel falsch machen. Wie recht er doch hatte. Und doch lässt sich Kommunikation nicht verhindern, denn eine Führungskraft kann nicht nicht kommunizieren. Auch wenn Sie nichts sagen, kommunizieren Sie nonverbal durch Ihr Verhalten und Ihre Körpersprache.

Positive Kommunikation will gelernt sein
Wenn Sie Kommunikation auf Kritik beschränken, dann ist schlechte Stimmung gewiss. Gute Leistung soll rückgemeldet werden. Wenn Sie denken, dass der andere doch weiss, was Sie von ihm erwarten, ist das ein weiterer Trugschluss. Gedacht ist noch nicht gesagt. Gesagt ist noch nicht verstanden. Verstanden ist noch nicht akzeptiert. Akzeptiert ist noch nicht umgesetzt. Umgesetzt ist noch nicht beibehalten. Sie sehen, Kommunikation ist komplex. 

Nicht vor den Kopf stossen
Dann kommen noch die verschiedenen Kommunikationskanäle hinzu sowie die verschiedenen Frequenzen zwischen dem Sender einer Botschaft und dessen Empfänger. Allein schon die Aussage: «Der Steri ist voll» kann zu vielerlei Reaktionen führen: «Habe ich doch selbst gemerkt» oder «Danke für die Info» oder «Hätte ich selbst sehen können» oder «Das lasse ich mir von dir nicht sagen». Dabei spielt die Tonalität des Gesagten ebenfalls eine wichtige Rolle. 
Eine Zahnärztin fragte, ob es in Ordnung sei, wenn sie zu einer Mitarbeiterin kollegial und authentisch sage: «Das war jetzt aber wirklich sch…»? Auch hier gilt: Als Führungskraft ist man Vorbild und der Sinn entsteht beim Empfänger. Während die eine Mitarbeiterin diese Aussage locker nehmen würde, könnte dieselbe Aussage eine andere Kollegin vor den Kopf stossen oder gar verletzen. Es geht noch einen Schritt weiter: Dieselbe Aussage zu derselben Person kann heute zu der einen und morgen zu einer anderen Reaktion führen. 

Tipps zur Kommunikation
Kommunikationswege sind oft Irrwege. Kommunikation ist eine Kunst, die man lernen kann und üben soll. Hier ein paar Tipps, damit Sie sich mit Ihrer Art von Kommunikation weder auf einer Einbahnstrasse noch in eine Sackgasse bewegen. 
Tipp 1:
Fragen statt sagen. Anstatt zu unterstellen «Ich sehe, du bist überfordert» lieber die Frage stellen, weshalb diese Aufgabe nicht gelungen ist oder der Auftrag nicht wunschgemäss erledigt wurde. Anstatt einen Auftrag zu erteilen, lieber ein Ziel formulieren und fragen, ob Unterstützung zur Zielerreichung gewünscht wird. 
Tipp 2:
In der Ich-Form sprechen. «Du hast den Steri nicht ausgeräumt» wirkt angriffig und provoziert Rechtfertigungen. Produktiver ist es, wenn ich sage: «Ich habe festgestellt, dass der Steri noch voll ist. Ich bitte dich, ihn auszuräumen.»
Tipp 3:
Aktiv zuhören. Das heisst, dass ich mich ganz auf mein Gegenüber einlasse und empathisch zuhöre. Dies zeige ich mit Mimik, Augenkontakt, Nicken, Nachfragen. Ich fasse das Gesagte nochmals zusammen: «Habe ich dich richtig verstanden…?».
Tipp 4:
Verhindern Sie Monologe, das sind Einbahnstrassen. Üben Sie sich in Dialogen, indem Sie nach Bedürfnissen fragen, Ihre Meinung äussern und anschlies-send auch die Meinung Ihres Gegenübers abholen. So entsteht echter Austausch. 

Durch gute Kommunikation entstehen gute Beziehungen. Durch schlechte Kommunikation entstehen schlechte Beziehungen. Eine gute Beziehung ist die Basis für gute Zusammenarbeit. Beziehungen sind jedoch immer wechselseitig und so hat Einbahn-Kommunikation ausgedient. Rechnen Sie also stets mit Gegenverkehr und achten Sie nicht nur auf das, was Sie sagen, sondern auch, wie Sie es sagen. 
 

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