Die unbequeme Wahrheit über gesunde Führung
Für mich startete das neue Jahr mit einem nicht ganz so gesunden Ausblick auf meine Seminarteilnehmenden: Ich blickte auf eine Gruppe interessierter Führungskräfte – einige waren sportlich, andere übergewichtig, einige schauten mich mit erschöpften Augenringen an, ein paar gönnten sich noch ein Croissant oder einen Keks, unwissend, dass sich dadurch die Hirnleistung reduziert. Ein ganz normaler Seminarbeginn mit ganz normalen Menschen. Menschen, die sich nicht bewusst sind, welche Auswirkungen eine fettreiche, zuckerhaltige Ernährung auf ihre Stimmung, auf ihre Aufnahme- und Leistungsfähigkeit hat.
Gesunde oder ungesunde Ernährung?
Von ungesunden Ernährungsgewohnheiten sind wir alle betroffen. Obwohl das Thema Gesundheit einen grossen Platz nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Selbstführung einnimmt, haben sich die Unternehmensführungen bislang nur wenig darum gekümmert – Gesundheit war weitgehend Privatsache. Nur wird sie dann zum Praxisthema, wenn immer mehr Arbeitskräfte krank werden und wichtige Schlüsselpositionen ausfallen. 70-80 % der Krankheitsfälle gehen angeblich auf schlechte Ernährung und Bewegungsmangel zurück. Das geht auch Ihre Praxis und Sie ganz persönlich etwas an.
Verordnete Gesundheit
Gesunde Führung wird zunehmend zum Arbeitgeberthema. Bisher kannte man BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) mehrheitlich auf dem Papier. Nun wird es ganz praktisch. So praktisch, dass es Zahnarztpraxen gibt, die ihren Mitarbeitenden Pausen verordnen, in denen Bewegungsübungen eingebaut werden. Praxen, die für ihre Mitarbeitenden einen Personal Coach für Trainings kommen lassen. Wie man sich denken kann, finden diese neuen Ideen nicht bei allen Mitarbeitenden Anklang. Präventive Gesundheit lässt man sich nicht gerne verschreiben. Lieber geht man zum Arzt: Pille statt Prävention.
Motivationsfood fürs Team
Andererseits kenne ich einige Firmen, welche ihre Teams mit gutgemeintem Motivationsfood versorgen: Namentlich Croissants, Eistee, Gummibärchen, Schokoriegel, Kuchen. Diese Vorräte werden sofort weggefuttert, zur Verwunderung der Buchhaltung, deren Kosten laufend steigen, während das auf Kosten der Gesundheit geht und der Chef sich über die laufenden Krankheitsausfälle und die schlechte Stimmung im Betrieb wundert.
Motivationsfood ist aber kein Brain Food. Es schlägt auf die Gesundheit, die Stimmung, den IQ. Gehirngerechte Nahrung ist nicht sehr populär. Sogar in Schulmensas werden standardmässig Pommes, Pizza, Burger und Donuts angeboten, wodurch der IQ nachweislich gesenkt wird. Ja korrekt, die Ernährung beeinflusst unseren IQ. Unser Hirn ist, was es isst. Allen, die mehr darüber erfahren wollen, empfehle ich die ARTE-Sendung mit gleichnamigem Titel. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden plausibel erklärt.
Was bringt gesunde Ernährung?
Durch gesunde Ernährung lässt sich enorm viel bewirken: Aufnahmefähigkeit, Schlafqualität, Stimmung, Krankheiten und Intellekt werden unter anderem durch das beeinflusst, was wir essen. Der ARTE-Beitrag lässt sich auch kurz, knapp und provokativ in meinen eigenen Worten wie folgt zusammenfassen: «High sugar» und «high fat» macht dumm und depressiv. Das klingt heftig und soll als Weckruf verstanden werden, um sich bewusst zu werden, wie wichtig gesunde Ernährung für uns ist.
Gesundheit als Grundlage
Damit Sie einen Betrieb erfolgreich führen können, brauchen Sie Gesundheit als Grundlage. Intensive Arbeit braucht viel Energie. Geben Sie Ihrem Körper, was er braucht. Und das ist ganz bestimmt kein Zucker, dafür viel Gemüse und Obst mit gesunden Fetten. Statt Gipfeli als Pausen-snack eignen sich Nüsse, die ihr Hirn mit wertvollen Nährstoffen versorgen, sodass Sie fokussiert, konzentriert und motiviert arbeiten können. So wünsche ich Ihnen eine gesunde Praxisführung, bei der Sie stets als Vorbild in der gesunden Selbstführung wirksam werden können.
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