Problemloses Führungs-Sparring
Als Andreas seinen Dentalkollegen erzählte, dass er regelmässig zu einem Coach in ein Führungs-Sparring gehe, da haben sie ihn gefragt: «Aber du hast doch eine erfolgreiche Praxis, hast du Probleme?» Andreas antwortet: «Nein keinesfalls, mir geht es so gut wie nie.» Seine Kollegen waren irritiert: Wofür dann der Coach, wenn er kein Problem hat?
Anderes Beispiel: Angenommen, Sie haben ein Haus mit Flachdach, Sie lassen das Dach jedes Jahr präventiv kontrollieren. Ihr Nachbar belächelt Sie, für ihn ist das unnötig rausgeschmissenes Geld. Er kann dann etwas unternehmen, wenn Schäden sichtbar sind. Während Sie rechtzeitig entdecken, dass sich feine Risse gebildet haben, können Sie mit tiefen Kosten sanft sanieren. Ihr Nachbar hingegen wacht eines Tages auf mit einer feuchten Decke in seiner Wohnung. Das Flachdach war schon lange undicht, hat sich mit Feuchtigkeit vollgesogen und nun steht ihm eine äusserst kostenintensive Sanierung bevor.
Erfolgreich, aber vorausschauend
Andreas ist mir als erfolgreicher Zahnarzt während eines Führungsseminares positiv aufgefallen. Er war einer der Teilnehmenden, der sich im Anschluss zum Coaching angemeldet hat. Auch war er einer der wenigen, der kaum Probleme in seiner Praxis hatte, er schien erfolgreich zu sein. Er fiel auf, da er schon während des Seminars seine eigene Führung hinterfragte, neue Skills motiviert aufnahm und das Gelernte sofort antizipierte.
Andreas ist davon überzeugt, dass er sich in guten Zeiten so aufstellen will, dass er schwierige Zeiten besser überstehen kann. Eine der wichtigsten Führungskompetenzen ist die Selbstreflexion. Viele Führungskräfte sind als Inhaber eines KMU allein und haben niemanden, mit dem sie ihre Management-Qualitäten reflektieren können. Ganz im Gegensatz zu grösseren Betrieben, deren Management stets externe Berater zur Seite hat. Oft haben die Geschäftsinhaber keine Führungsausbildung, schliesslich sind sie Fachexperten, so wie viele Dentalmediziner und Zahnärztinnen auch. Dabei haben sie schwierige Herausforderungen zu bewältigen und machen das nach bestem Wissen und Gewissen, aber nicht immer mit dem nötigen Führungswissen. Führung ist oft einsam und macht manchmal auch selbstblind.
Rechtzeitiges Coaching hilft
Viele Klienten kommen in eine Beratung, wenn das Problem schon so gross ist, dass sie es im Betrieb nicht selber lösen konnten. Sprich: Die Feuchtigkeit des Flachdachs ist schon in der Wohnung angekommen. Vieles hätte besser laufen können, wenn sich die betreffende Person früher hätte beraten lassen.
Doch wo kein Problem, dort keine Veranlassung. Wenn Sie so denken würden, dann hätten Sie keine Prophylaxe-Patienten. Sie würden warten, bis der Patient mit Schmerzen zu Ihnen kommt. In der Geschäftsführung von KMU ist das leider oft die Regel und Unternehmer wie Andreas sind noch in der Minderheit. Solange es Andreas gut geht, hat er die nötige Kraft und erforderlichen Ressourcen, um ohne stressbelasteten Tunnelblick konstruktiv zu handeln. Im Gegensatz zu problembeladenen Situationen, die nicht immer einfach zu lösen sind. Wie kürzlich in einer Praxis, in der schon verschiedene Mitarbeitende den Betrieb verlassen haben, bevor die Situation erfasst wurde.
Reflexion, Analyse und neue Tools
So besucht Andreas regelmässig seinen Coach, um kleine Störungen zu bereinigen oder Unsicherheiten zu besprechen. Dies kann die Vorbereitung von komplexen Mitarbeitergesprächen sein, die Reflexion über seine Auftrittswirkung, die Analyse seines Teams, oder auch die Aneignung von hilfreichen Kommunikations- oder Selbstmanagement-Tools. Er fühlt sich durch den Austausch mit seinem Sparringspartner gestärkt und sicher. Zudem ermöglicht ihm die Coaching-Stunde ein Anhalten in seinem hektischen Alltag. Immer mehr Führungskräfte aus KMU nehmen sich die Zeit, um mit einer Fachperson ihre Situation zu reflektieren, so wie es Grossbetriebe schon lange vormachen. Es braucht nicht erst ein Problem für eine gute Lösung
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